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„Soziale Stadtplus – Schelmengraben“ offiziell gestartet

„Soziale Stadtplus – Schelmengraben“ offiziell gestartet Wiesbadenpost
Bürgermeister und Sozialdezernent Arno Goßmann hat am Freitag, 11. Oktober, um 14 Uhr im Einkaufszentrum Schelmengraben den offiziellen Startschuss zum Programm „Soziale Stadtplus - Schelmengraben“ gegeben.


Der Schelmengraben wurde 2012 in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Die Projektleitung liegt beim Sozialdezernat, im Amt für Soziale Arbeit. In und vor den künftigen Räumlichkeiten des Stadtteilmanagements im Einkaufszentrum feierten alle Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger aus dem Schelmengraben den Beginn des Programms, das bis voraussichtlich 2022 im Schelmengraben umgesetzt wird.

„Der Programmtitel „Soziale Stadtplus - Schelmengraben“ verdeutlicht die vielfältigen, bereits existierenden beziehungsweise geplanten Aktivitäten des Sozialdezernates im Stadtteil Schelmengraben. Neben den klassischen investiven Projekten des Programms Soziale Stadt zur städtebaulichen Erneuerung, die von der Zuschusshöhe des Bund-Länder-Programms abhängen, werden sozusagen als ‚Plus‘ zahlreiche Aktivitäten zur Stärkung der Bildungs- und sozialen Teilhabe insbesondere von Kindern und Jugendlichen entwickelt. Wir wollen mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen vor Ort die Erwerbsbeteiligung steigern“, erläuterte Bürgermeister Goßmann in seiner Ansprache.

Weitere Zielsetzungen liegen in der Imageverbesserung des Stadtteils, der Stärkung der Vernetzung der Institutionen und der zivilgesellschaftlichen Akteure im Stadtteil.

„Die Menschen im Schelmengraben zeigen, wie ein gelingendes interkulturelles Zusammenleben funktionieren kann. Sie erbringen große Integrationsleistungen. Dies werden wir unterstützen und stärken. Eine grundlegende Handlungsmaxime des Programms ‚Soziale Stadtplus‘ ist die Aktivierung und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in allen Projekten“, führte Goßmann weiter aus.

Zur Erreichung der Ziele werden zahlreiche Maßnahmen mit verschiedenen Kooperationspartnern notwendig sein. Hierzu zählen Projekte zur Verbesserung der Gebäude und Freiflächen, in Abhängigkeit der durch das Programm Soziale Stadt zur Verfügung gestellten Mittel, sowie Projekte der sozialen Kommunalpolitik und der Wohnungsgesellschaft GWH.

Seit dem 1. August 2013 ist auch das Stadtteilmanagement beauftragt. Die Vergabe erfolgte nach einer öffentlichen Ausschreibung an die BauHaus Werkstätten. Das Instrument Stadtteilmanagement soll eine Integration und Vernetzung aller Strategien und Aktivitäten zu den oben beschriebenen Handlungsschwerpunkten fördern. Es fungiert als eine Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung, Stadtteil – und Programmgremien, Stadtteilakteuren und Bewohnerinnen und Bewohnern.

Das Stadtteilmanagement wird Räumlichkeiten im Einkaufszentrum Schelmengraben (ehemaliger Schlecker Markt), also in der Mitte der Siedlung, beziehen. Diese werden zurzeit umgebaut und voraussichtlich im Spätherbst/Winter 2013 fertig gestellt sein. Hier soll ein Stadtteilbüro als Anlaufstelle eingerichtet werden sowie ein Stadtteiltreff für verschiedenste Aktivitäten und Angebote für Bewohnerinnen und Bewohner aller Altersgruppen.

Der Träger des Stadtteilmanagements, die BauHaus Werkstätten, wird seine Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich der Beschäftigungsförderung und Qualifizierung für den Arbeitsmarkt einbringen. Es ist geplant, eine Vielzahl von Qualifizierungsmaßnahmen, wohnortnahe Beschäftigungsgelegenheiten und ein umfangreiches Beratungs- und Unterstützungsangebot zum Thema Beschäftigung, Qualifizierung im Schelmengraben zu etablieren. Zur Realisierung dieser Maßnahmen wird zusätzliches Geld aus den Mitteln der kommunalen Arbeitsförderung benötigt.

Die Gäste der Auftaktveranstaltung konnten sich über die geplanten Vorhaben informieren, die Räumlichkeiten und Umbaupläne für das Stadtteilbüro und den Stadtteiltreff kennen lernen, Wünsche und Erwartungen an die „Soziale Stadtplus“ formulieren, die Projektbeteiligten und das Stadtteilmanagement kennen lernen und miteinander ins Gespräch kommen. Außerdem war die Ausstellung „Lebenswelten“, die von Familien aus dem Schelmengraben erstellt wurde, zu sehen. Sie zeigt in eindrucksvollen Fotografien Ansichten verschiedener Plätze im Schelmengraben, die familienfreundlicher gestaltet werden können. Mit dem Programm „Soziale Stadtplus“ können diese Veränderungen gemeinsam mit den Familien in Angriff genommen werden.

Die für 2013/2014 geplanten Schritte sind die Einrichtung und Etablierung des Stadtteilmanagements mit dem Stadtteilbüro als täglich geöffneter Anlaufstelle und einem Stadtteiltreff mit einer Vielzahl von Angeboten und Nutzungsmöglichkeiten für Menschen aller Altersgruppen aus dem Schelmengraben; die Entwicklung und Durchführung erster Projekte und Maßnahmen im Bereich Qualifizierung und Beschäftigungsförderung - geplant sind beispielsweise Beschäftigungsprojekte in und für den Stadtteil und Qualifizierungskurse insbesondere für Frauen; die Spiel- und Freiflächengestaltung in Kooperation mit der GWH unter breiter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger - das können Mietergärten, Treffpunkte oder die Gestaltung von Spielplätzen sein; die Entwicklung zusätzlicher Bildungs- und Förderungsmaßnahmen insbesondere für Kinder, Jugendliche und Eltern in Kooperation mit den sozialen Diensten und Einrichtungen des Amtes für Soziale Arbeit und der freien Träger.

Quelle: Stadt Wiesbaden

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