Switch to the CitySwitch to the City

Gruß des Stadtverordnetenvorstehers zum Jahreswechsel 2013/2014

Gruß des Stadtverordnetenvorstehers zum Jahreswechsel 2013/2014 HP KB

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wenn wir in diesen letzten Tagen des Jahres die zurückliegenden zwölf Monate gedanklich an uns vorüberziehen lassen, kommt uns Vieles in den Sinn: Zeiten, an die man sich gerne erinnert liegen oft dicht neben Phasen, die man am liebsten wegdrängen möchte. Ein Jahreswechsel ist jedenfalls immer eine gute Gelegenheit, innezuhalten und zurückzublicken.

Das gilt gerade auch für den oft so schnelllebigen Bereich der Politik. Im Jahr 2013 standen wichtige Wahlen im Vordergrund. Der Bundestag und der Hessische Landtag wurden neu gewählt, in Wiesbaden stand die Wahl des Oberbürgermeisters an, und auch die Wahl zum Jugendparlament darf nicht vergessen werden.

Auf Bundesebene wird künftig eine große Koalition die Geschicke bestimmen, während im Land Hessen die erste schwarz-grüne Koalition eines bundesdeutschen Flächenlandes gebildet werden soll. Aus Sicht der Kommunen ist zu hoffen, dass Bund und Land auf die Belange der Städte und Gemeinden angemessen Rücksicht nehmen. Es darf nicht sein, der untersten staatlichen Ebene kostenintensive Aufgaben zuzuweisen und sie mit den oft erheblichen Kosten allein zu lassen. Die Kommunen sind auf einen angemessenen finanziellen Handlungsspielraum dringend angewiesen. Das müssen auch die neuen Mehrheiten in Bund und Land beachten.

Die Wahl des Wiesbadener Oberbürgermeisters führte zu einem Wechsel an der Spitze des Magistrats. Sven Gerich löste Dr. Helmut Müller in diesem Amt ab – ein Ergebnis, das für Viele offenbar recht überraschend kam. Es ist Ausdruck demokratischer Normalität, weil die Möglichkeit des Wechsels ein wesentliches Element des demokratischen Staates ist. Eine Demokratie besteht unabhängig von einzelnen Personen, aber sie ist angewiesen auf Persönlichkeiten, die sie stützen und formen, die sie repräsentieren und mit Leben erfüllen. Wir in Wiesbaden haben glücklicherweise immer auf solche Politikerinnen und Politiker zählen können. Für das, was Dr. Helmut Müller in seiner Amtszeit für unsere Stadt geleistet hat, gilt ihm der Dank der Wiesbadener Bürgerschaft, und seinem Nachfolger wünschen wir allzeit eine glückliche Hand.

Städte und Gemeinden sind nicht nur auf gutes Personal an der Spitze ihrer Gremien angewiesen. Sie leben immer auch von der Basis, besonders von den Menschen, die sich in den vielen Vereinen, Institutionen und Organisationen, die es in einer Stadt gibt, engagieren. Vor einigen Tagen wurde im Rahmen eines Festakts zahlreichen Personen, die lange Jahre ehrenamtlich tätig waren, die Bürgermedaille der Stadt Wiesbaden verliehen. Ob beim Sportverein, ob bei der Telefonseelsorge, ob bei Jugend-, Tierschutz- oder künstlerischen Projekten – die ganze Breite an ehrenamtlichem Engagement, das wir in Wiesbaden vorfinden, beweist, wie sehr unsere ganze Stadtgesellschaft von diesem Einsatz profitiert. Allen Ehrenamtlern schulden wir Dank und Anerkennung, denn das Engagement jedes Einzelnen zeigt, dass unsere Stadt ein menschliches Gesicht hat.

Ein Beispiel dafür, wie wertvoll das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern für unsere ganze Stadt sein kann, ist die Arbeit unserer Partnerschaftsvereine. Alle, die hier mitwirken, haben einen entscheidenden Anteil daran, dass die Partnerschaften, die Wiesbaden mit vielen Städten auf der Welt pflegt, so lebendig sind. Städtepartnerschaften sind ein wichtiger Beitrag zum Verständnis und zur Freundschaft zwischen Menschen aus verschiedenen Gebieten. Sie müssen selbstverständlich von den städtischen Gremien positiv begleitet werden, aber sie brauchen auch ein stabiles Fundament innerhalb der Bürgerschaft. Hier leisten unsere Partnerschaftsvereine eine großartige Arbeit, auf die sie stolz und für die wir alle dankbar sein können.

Die Verständigung zwischen Menschen zu fördern, ist nicht nur eine Aufgabe über regionale oder nationale Grenzen hinweg, sondern auch eine Herausforderung innerhalb unserer Stadt. In Wiesbaden leben Ausländerinnen und Ausländern aus mehr als 160 Nationen. Unter dem Stichwort „Integration“ geht die Stadtpolitik die Aufgabe an, Menschen mit unterschiedlichem religiösen, kulturellen oder auch sozialen Hintergrund zu verbinden und deren Zusammenleben zu fördern. Der Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Völkerverständigung und Integration hat vor kurzem Leitlinien einstimmig beschlossen, welche die Arbeit der Integrationsbeauftragten, die in einigen Ortsbeiräten berufen worden sind, erleichtern sollen. Ich hoffe, dass dies ein weiterer erfolgreicher Schritt auf dem langen und nicht immer einfachen Weg zu mehr Zusammenhalt in unserer Stadt ist. Integration, mit all ihren Facetten, ist das Thema der Zukunft - denn eine Stadtgesellschaft, die auseinander bricht, kann keine Zukunft haben.

Deshalb bitte ich Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr herzlich, sich unserer Stadt positiv zuzuwenden. Wiesbaden gehört Ihnen, es ist Ihre Stadt, Sie geben ihr ein Gesicht. Es gibt so viele Möglichkeiten, mitzuwirken und mitzugestalten. Nicht nur die kommunale Politik, sondern auch die vielen Vereine, Organisationen und Institutionen Wiesbadens sind auf Ihre Mitwirkung dringend angewiesen. Gerade auch die Jugend möchte ich ermuntern, sich mit Elan und neuen Ideen einzubringen. Vielleicht wäre dies ein guter Vorsatz für das kommende Jahr.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger – ich wünsche Ihnen allen ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2014!
 
Ihr
Wolfgang Nickel
Stadtverordnetenvorsteher

 

Quelle: Stadt Wiesbaden

Anzeigen
zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com